Bioethik aktuell

Spanien will künstliche Schaffung von Designer-Babys erlauben

Bestimmte Kinder werden zur Rettung kranker Geschwister selektioniert

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In Spanien soll unter bestimmten Voraussetzungen die Schaffung so genannter Designer-Babys erlaubt werden. Die Novellierung des Reproduktionsgesetzes muss noch vom spanischen Senat beraten werden. Medienberichten zufolge votierte die konservative Opposition Spaniens gegen die Regelung. Das Gesetz sieht vor, dass in bestimmten Fällen jene Embryonen, die als Zellspender für ihre schwer kranken Geschwister in Frage kommen können, mittels Präimplantationsdiagnostik (PID) selektioniert werden dürfen. Die Embryonen werden dabei nach einer künstlichen Befruchtung auf spezielle Erbanlagen untersucht, nur die passenden Embryonen werden der Mutter eingesetzt, die anderen verworfen. Die Neuregelung soll nur "in äußerst schweren Fällen" zulässig sein. Nach Angaben von Gesundheitsministerin Elena Salgado warten rund 150 Familien auf ein genetisch selektioniertes Baby. In Deutschland ist dieses Verfahren generell verboten, in Großbritannien nach vorheriger Genehmigung durch die britische Aufsichtsbehörde für Künstliche Befruchtung und Embryologie (HEFA) erlaubt.

Institut für Medizinische
Anthropologie und Bioethik
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