Transwünsche und Pubertätsblocker bei Jugendlichen

Imago Hominis (2023); 30(3): 227-236
Idolde Edelmann

Zusammenfassung

In Industrienationen ist die Zahl von Kindern und Jugendlichen, die ihr biologisches Geschlecht ‚wechseln‘ möchten, sprunghaft angestiegen. Betroffene fordern eine Geschlechtsumwandlung und erwarten sich vom ‚Transsein‘ häufig eine rasche und umstandslose Erleichterung der Beschwerden. Fachgesellschaften weisen mittlerweile darauf hin, dass die Gabe von Pubertätsblocker bei Genderdysphorie schwerwiegende, teils irreversible Schäden mit sich bringt – bei geringem bis keinem Behandlungserfolg. Aus medizinethischer Sicht ist es wichtig, dass an einem medizinisch-wissenschaftlichen Zugang zur Problematik gegenüber ideologischen Vereinnahmungen festgehalten wird, da sonst die adäquate Behandlung Betroffener untergraben wird.

Schlüsselwörter: Genderdysphorie, Pubertätsblocker, Dutch Approach, Detransition

Abstract

In industrialized nations, the number of children and adolescents who want to ‘change’ their biological sex has skyrocketed. Those affected demand gender reassignment surgery and typically expect that ‘being trans’ will bring quick and immediate relief from their complaints. Professional societies now point out that the administration of counter-sex hormones in cases of gender dysphoria causes serious,  sometimes irreversible, damage — with little to no treatment success. From the point of view of medical ethics, it is important that a medical-scientific approach to the problem is maintained in the face of ideological appropriation, otherwise the adequate treatment of those affected will be undermined.

Keywords: gender dysphoria, puberty blocker, Dutch approach, detransition

Anschrift der Autorin:

Dr. Isolde Edelmann
Fachärztin für Anästhesiologie & Intensivmedizin, Ärztin für Allgemeinmedizin & Arbeitsmedizin
Beatrixgasse 20/4, A-1030 Wien
isolde.edelmann(at)gmail.com

Institut für Medizinische
Anthropologie und Bioethik
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