Die ärztliche Verschwiegenheitspflicht aus rechtlicher Sicht

Imago Hominis (2019); 26(2): 065-076
Johannes Zahrl

Zusammenfassung

Die ärztliche Verschwiegenheitspflicht schützt das Arzt-Patienten-Verhältnis ganz grundlegend. Sie ist gleichzeitig ein wesentliches Merkmal jener Position, die Ärzte zu Angehörigen eines Freien Berufes macht. Diese Schweigepflicht wird durch eine ganze Reihe von Rechtsvorschriften normiert, die bedauerlicherweise teilweise widersprüchlich sind. Es bedarf daher einer sauberen Interpretation und Harmonisierung der angesprochenen Bestimmungen.

Schlüsselwörter: Rechtsgrundlagen der Schweigepflicht, Ausnahmetatbestände, Geheimnisbegriff, Anzeigepflicht, leading cases zur Verschwiegenheitspflicht

Abstract

The commitment of physicians to discretion is of utmost importance in protecting doctor-patient relationships. It is an essential aspect of the position of people in a liberal profession like medicine. Commitment to discretion is regulated by a number of legal provisions which are, regrettably, sometimes self-contradictory. Hence, there is a need for a clear interpretation and harmonisation of several regulations.

Keywords: juridical basis of discretion, exemptions, concept of secret, obligation to notify, leading cases on the commitment to discretion

Anschrift des Autors:

HR Hon.-Prof. Dr. Johannes Zahrl
Kammeramtsdirektor der Österreichischen
Ärztekammer
Weihburggasse 10-12, A-1010 Wien
j.zahrl(at)aerztekammer.at

Institut für Medizinische
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