Zu Hause sterben – ein Mythos?

Imago Hominis (2018); 25(3): 195-203
Irena Schreyer

Zusammenfassung

Viele Menschen wünschen sich, zu Hause zu sterben. Die tatsächlichen Zahlen zeigen jedoch, dass dieser Wunsch selten erfüllt wird. Unterschiedliche Faktoren wirken diesem ursprünglichen Wunsch entgegen, weisen aber einen gemeinsamen Punkt auf: Jedes Versorgungsarrangement trifft auf Umbrüche und damit auf Abbrüche ihrer Strukturen. Dabei entstehen Veränderungen der sozialen Beziehungen, die bedeutsam sind in der Transformation zwischen Leben und Tod. Transformationsprozesse prägen nicht nur das Miteinander, sondern eben auch die Versorgungsform und dessen Ort. Welche Rolle Gesundheitsdienstleister in Transformationsprozessen haben und wie sie den Sterbeort beeinflussen können, wird in diesem Beitrag aufgegriffen.

Schlüsselwörter: Sterbeort, Sterben, Angehörige/Familie, (häusliche) Palliativ Versorgung, Transformation/Transformierendes Ereignis

Abstract

Most people would like to die at home. However, the actual numbers indicate that this wish is seldom fulfilled. There are different factors which counteract this wish, but they all have a common denominator: Every care arrangement faces changes that can lead to a change in the place of death. The creates changes in social relationships that have significant consequences in the transition between life and death. Transformative events don‘t only affect relationships but also the form of care and its location. The role that health care providers in these transformative events and how they impact the place of death are addressed in this article.

Keywords: place of dying, dying, relatives/family, palliative (home) care, transformation/transformative events

Anschrift der Autorin:

Irena Schreyer, MSc
Hochschule Ravensburg-Weingarten
Doggenriedstraße, D-88250 Weingarten
irena.schreyer(at)hs-weingarten.de
irena.schreyer(at)gmx.de

Institut für Medizinische
Anthropologie und Bioethik
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