Existenzielle Kommunikation am Krankenbett

Imago Hominis (2019); 26(1): 027-036
Erhard Weiher

Zusammenfassung

Krankheit – erst recht schwere Krankheit – betrifft einen Menschen nicht nur körperlich und emotional, sondern existenziell. Es ist eine große Herausforderung für alle Behandler und Begleiter, mit dem existenziell Betroffensein ihrer Patienten kommunikativ umzugehen. Denn die naturwissenschaftliche Logik reicht dafür nicht aus. Es gilt nämlich, mit den Betroffenen noch andere Sinnressourcen zu suchen als die medizinische Logik hergibt. In diesem Beitrag werden Methoden der existenziellen Kommunikation vorgestellt, die den medizinischen Fachkräften und ehrenamtlichen Begleitern zur Verfügung stehen. Es wird sich zeigen, dass es zugleich schwer, aber letztlich ganz einfach ist, Patienten und Angehörigen in ihren existenziellen Fragen zu begegnen und hilfreich und heilsam dazu in Resonanz zu gehen.

Schlüsselwörter: Existenziell, Sinnressourcen, Identitätssicherung, Rituale, Bedeutung der Rolle

Abstract

Disease – and severe disease, in particular – affects people not only physically but also existentially. It poses an immense challenge for the ability of medical practitioners to communicate effectively with the existential affliction of their patients. In this respect, plain scientific logic falls short. It is thus important to seek other resources to provide meaning to those afflicted, ones that go beyond what medical logic can provide. This article presents some of the methods of existential communication that are available to medical professionals and volunteers. Surprisingly simple methods that meet and respond to the existential needs and questions of patients and their relatives are also outlined.

Keywords: existential, ressources of the senses, identity protection, rituals, importance of role

Anschrift des Autors:

Dipl. phys. Dr. theol. Erhard Weiher
Klinikpfarrer (i. R.)
Kath. Seelsorge in der Universitätsmedizin Mainz
Langenbeckstr. 1, D-55131 Mainz
erhard.weiher(at)unimedizin-mainz.de

Institut für Medizinische
Anthropologie und Bioethik
Unterstützt von: