Bioethik aktuell

AIDS: HIV-Infektionen in Deutschland auf neuem Höchststand

Hauptrisikofaktor sind weiterhin Homosexualität und Drogenmilieu

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Im vergangenen Jahr sind in Deutschland so viele neue Aidsinfektionen registriert worden wie noch nie seit Beginn der differenzierten Erfassung 1993. Die Zahl der gesicherten HIV-Neuinfektionen stieg 2006 gegenüber dem Vorjahr um vier Prozent, wie das Robert Koch-Institut (www.rki.de) in Berlin in seinem „Epidemiologischen Bulletin“ vom 29. Mai 2007 berichtet. Seit 2001 hat die Zahl der neu diagnostizierten HIV-Infektionen damit um mehr als achtzig Prozent zugenommen. Dem Institut zufolge ist allerdings ein Teil des Anstiegs vermutlich auf verbesserte Erkennungsmethoden zurückzuführen. Die Anzahl der Neudiagnosen nahm bei 40- bis 60-Jährigen am deutlichsten zu. Bundesweit gab es 2006 insgesamt die meisten neu diagnostizierten HIV-Neuansteckungen nach wie vor bei homosexuellen Männern (61 Prozent), an zweiter Stelle steht die Infektion bei Drogensüchtigen. Der Anteil der Frauen war dagegen mit 19 Prozent deutlich niedriger. Heterosexuelle sind laut RKI zunehmend gefährdet, vor allem wenn sie mit Menschen aus stark HIV-betroffenen Ländern (z. B. südliches Afrika) sexuellen Kontakt hatten.

Institut für Medizinische
Anthropologie und Bioethik
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