Bioethik aktuell

Allensbach-Umfrage: Arztberuf verliert für viele Ärzte an Attraktivität

Ärzte befürchten einen zukünftigen Ärztemangel

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Der ehemalige Traumberuf Arzt gerät weiter ins Hintertreffen: Laut einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach (online, 05. 08. 2009) im Rahmen einer Repräsentativbefragung für den MLP Gesundheitsreport 2009 glauben 56 Prozent aller niedergelassenen Ärzte und Krankenhausärzte Deutschlands, dass ihr Beruf in Zukunft an Attraktivität verlieren wird. Lediglich neun Prozent der Ärzte rechnen damit, dass ihr Beruf in Zukunft attraktiver sein könnte als heute, knapp jeder Dritte erwartet keine Veränderung. Die Skepsis gegenüber der Zukunft des Arztberufs kommt einerseits darin zum Ausdruck, dass viele Ärzte ihren Beruf Jüngeren nicht mehr empfehlen, andererseits denken zahlreiche Mediziner darüber nach, ihre Praxis aufzugeben. Vor allem bei den Hausärzten sind solche Überlegungen weit verbreitet. 34 Prozent der Ärzte aus Städten bzw. Regionen mit weniger als 100.000 Bewohnern erwägen zurzeit die Aufgabe ihrer Praxis, 25 Prozent der Ärzte in den Ballungsräumen bzw. Großstädten. Weil aufgrund der nachlassenden Attraktivität des Arztberufs gleichzeitig immer weniger Ärzte nachrücken, fürchtet die Ärzteschaft gravierende Versorgungslücken im ambulanten und stationären Bereich. Große Befürchtungen bestehen auch im Hinblick auf die zukünftige Situation in den Krankenhäusern. Die überwältigende Mehrheit der Krankenhausärzte rechnet mit Nachwuchsproblemen. 89 Prozent haben Zweifel, ob sich in Zukunft noch genügend junge Mediziner für den Beruf des Krankenhausarztes entscheiden werden.

Institut für Medizinische
Anthropologie und Bioethik
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