Bioethik aktuell

Demenz: Bis 2050 gibt es weltweit 115 Millionen Betroffene

Vorurteile abbauen, soziale Kontakte fördern, Freiräume erkennen

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36 Millionen Menschen leiden weltweit unter einer Demenz. Im Jahr 2030 werden es 66 Millionen und 2050 gar rund 115 Millionen sein. Das berichtet die Organisation Alzheimer’s Disease International im World Alzheimer Report 2012, der aus Anlass des Welt-Alzheimertags am 21. September erschien. Demnach kostete die Versorgung der Demenzpatienten 2010 weltweit rund 604 Milliarden US-Dollar. Es sei wahrscheinlich, dass die Kosten der Erkrankungen in den kommenden Jahren mit den Erkrankungszahlen steigen. „Unsere Gesundheits- und Finanzsysteme sind für eine solche Epidemie nicht vorbereitet“, schreibt Marc Wortmann, Executive Director von Alzheimer’s Disease International in seinem Vorwort zum Report, berichtet das Deutsche Ärzteblatt (online, 21.9.2012).

Dieser konzentriert sich in diesem Jahr auf das mit einer Demenz einhergehende Stigma sowie Konzepte, dieses zu überwinden. Informationsmängel und Vorurteile tragen dazu bei, Demenzpatienten und ihre Betreuer zu isolieren. Zum Beispiel meinten viele Menschen, dass Demenzkranke keine Möglichkeiten mehr hätten, sich zu freuen oder in positiver Weise am Leben teilzunehmen. Das Gegenteil sei jedoch richtig: Demenzkranke und ihre Angehörigen profitierten davon, bei möglichst vielen Gelegenheiten soziale Kontakte zu pflegen und am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Außerdem sei es wichtig, Demenzkranke so lange wie möglich in die Entscheidungen einzubeziehen, die sie betreffen, um ihre Würde zu erhalten und ihnen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, heißt es im World Alzheimer Report 2012.

Institut für Medizinische
Anthropologie und Bioethik
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