Bioethik aktuell

Studie: Gute Vorsätze zur gesunden Lebensführung, aber kaum Taten

Britische Wissenschaftler messen nach, wie viel Bewegung die Menschen wirklich machen

Lesezeit: 01:32 Minuten

Wie weit Selbsteinschätzung und Wirklichkeit auseinander gehen können, hat erst kürzlich der Bericht „Health Survey for England 2008“ des britischen National Centre for Social Research (NCSR) aufgezeigt. Dass körperliche Bewegung dem Körper und der Gesundheit gut täte, ist allgemein bekannt. Offenbar macht das Wissen darum schon geneigt, sich die ausreichende Bewegung auch selbst zuzuschreiben. Die Angaben, die Menschen machen, wie oft und wie lange sie sich sportlich betätigen, wichen allerdings erheblich von dem ab, was sie tatsächlich umsetzten. So empfiehlt das britische Gesundheitsministerium eine gemäßigte sportliche Betätigung von einer halben Stunde an 5 Tagen in der Woche, für Kinder täglich eine Stunde Bewegung. Nach einer Umfrage des britischen Gesundheitsministeriums gaben 39 Prozent der Männer und 29 Prozent der Frauen über 16 Jahre an, dass sie diese Minimalforderung auch erfüllen würden. Die Wissenschaftler des NCSR haben nun die Angaben nach objektivierbaren Methoden überprüft und kamen zu einem ernüchternden Ergebnis: Nur einer von 20 Befragten (Männer: 6 Prozent, Frauen: 4 Prozent) hatte sich tatsächlich ausreichend bewegt und die Minimalanforderungen des Ministeriums erfüllt. Insgesamt scheinen Männer fitter als Frauen zu sein. Am ehesten kommen noch jüngeren Menschen im Alter von 16 bis 34 Jahren den Empfehlungen nach, nämlich 11 Prozent der Männer und 8 Prozent der Frauen. Dann fällt die körperliche Aktivität kontinuierlich ab. Bei den Kindern und Jugendlichen von 4 bis 15 Jahren gaben 31 Prozent der Jungen und 22 Prozent der Mädchen an, sie würden die Empfehlung des Gesundheitsministeriums erfüllen. Während das in der Altersklasse der 4 bis 10-Jährigen der Realität noch ziemlich entsprach, sank die tatsächliche Bewegung bei Teenagern drastisch. Unter den 11 bis 15-Jährigen erfüllten nur 7 Prozent der Buben das Minimum und kein einziges der Mädchen.

Institut für Medizinische
Anthropologie und Bioethik
Unterstützt von: