Bioethik aktuell

Studie: Niedrige Erfolgsquote bei IVF mit tief gefrorenen Eizellen

1.087 aufgetaute Eizellen ergaben 368 normale Embryos, aber nur 13 geborene Kinder

Lesezeit: 58 Sekunden

Die Methode der künstlichen Befruchtung liegt knapp 28 Jahre nach dem ersten Retortenbaby weit hinter den Erfolgshaltungen zurück. Auch die Weiterentwicklung durch das Tiefkühlen von Eizellen, die später durch ein einziges Spermium gezielt befruchtet wurden, brachte nicht die erwarteten Ergebnisse. Aus einer jüngst von Human Reproduction publizierten Studie (21; 370, 2006) geht die geringe Effizienz dieser Methode hervor: Von 1.087 Eizellen, die aufgetaut wurden, konnten 760 erhalten werden (69,9 Prozent). Davon wurden 687 durch eine intrazytoplasmatische Injektion mit einem einzigen Spermium befruchtet. Das Ergebnis: Es entwickelten sich 368 normale Embryos (53,5 Prozent). Davon wurden 331 in den Mutterleib übertragen, 37 wurden wieder eingefroren. Von den 331 transferierten Embryos nisteten sich zwar 145 ein, letztlich kam es aber nur zu 18 Schwangerschaften (12,4 Prozent). Die Abortrate innerhalb des ersten Semesters betrug 6 (33 Prozent). Zwölf Frauen konnten ihre Kinder bis zum Ende austragen, 13 gesunde Kinder kamen zur Welt. Fazit: Es brauchte 1.087 tiefgefrorene Eizellen für 13 Kinder (1,11 Prozent). Damit erweist sich die Methode 20 Jahre nach der ersten geglückten Schwangerschaft nach aufgetauten Eizellen entgegen den Erwartungen als wenig effizient. Die gesundheitlichen Risken der Hormonbehandlung, der sich eine Frau zur Gewinnung von Eizellen unterziehen muss, sind hingegen hoch.

Institut für Medizinische
Anthropologie und Bioethik
Unterstützt von: