Bioethik aktuell

Studie: Reproduktive Möglichkeiten schüren Wunsch nach Designer-Baby

Britische Eltern befürworten Genmanipulationen beim Nachwuchs für ein besseres Leben

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Je höher Eltern gebildet sind, desto eher sind sie bereit, ihr Kind nach Wunschmerkmalen „designen“ zu lassen. Dies geht aus einer Anfang September präsentierten britischen Studie der University of East Anglia hervor. In der Untersuchung wurden 200 Befragungen durchgeführt. Die Studie zielte darauf ab, zu belegen, dass bestimmte soziale Schichten ihr Kind mit bestimmten Eigenschaften vor der Geburt ausstatten würden, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten. Dabei zeigte sich, dass vor allem höher gebildete Eltern den IQ ihres Kindes verbessern würden. Je nach Geschlecht, Alter und sozioökonomischen Klassenunterschieden der Befragten fielen die Antworten unterschiedlich aus. Frauen sind eher als Männer geneigt, genetische Manipulationen durchführen zu lassen, ebenso Menschen, die älter als 50 Jahre sind sowie Frauen, die erst spät selbst Kinder bekommen. Die meisten werdenden Eltern in Großbritannien würden die psychischen und physischen Eigenschaften ihres Kindes verändern, wenn diese ihm ein besseres Leben bieten würden. Gesundheit stünde an erster Stelle, „wobei Gesundheit oft verschiedene Bedeutungen hat“, betont der Studienleiter und Sozialpsychologe Simon Hampton. Es herrsche Verwirrung darüber, ab wann eine Manipulation des Körpers, der Psyche oder des Charakters natürlich, legitim oder ethisch inakzeptabel sei.

Institut für Medizinische
Anthropologie und Bioethik
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