Ein hohes Arbeitspensum, zu viele Patienten pro Pfleger und ein niedriges Ausbildungsniveau erhöhen das Risiko, dass ein Patient im Krankenhaus stirbt. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher um Linda Aiken von der University of Pennsylvania (vgl. Pflegeonline-Portal station24, online, 27. 2. 2014). Sie werteten insgesamt 422.730 Daten aus 300 europäischen Krankenhäusern aus. Die betroffenen Patienten waren 50 Jahre und älter.
Laut der nun im Lancet (2014, doi:10.1016/S0140-6736(13)62631-8) veröffentlichten Studie steigt mit jedem zusätzlichen Patienten, den eine Pflegefachperson versorgen muss, das Risiko, nach einer Operation zu sterben, um 7 Prozent. Generell lag die Todesrate in der Untersuchung zwischen 1 und 1,5 Prozent. Die Studie ist ein Zwischenergebnis aus der multilateralen Registered Nurse Forecasting Study (RN4CAST), eine der größten Pflegepersonal-Studien, die je in der EU durchgeführt wurden.
Je mehr Schwestern mit einem Universitätsabschluss in einem Krankenhaus arbeiten, desto besser sind die Patienten dort aufgehoben. So ist das Todesfall-Risiko in jenen Krankenhäusern um ein Drittel niedriger, in denen sich ein Pflegender um sechs Patienten kümmert und 60 Prozent des Pflegepersonals einen Hochschulabschluss haben, als in Einrichtungen, in denen ein Pflegender acht Patienten betreut und nur 30 Prozent des Personals einen höheren Ausbildungsabschluss haben. Das Fazit der Wissenschaftler: Wo die Ausgaben für das Pflegepersonal reduziert werden, steigen die negativen Folgen für die Patienten; eine Akademisierung der Ausbildung kommt der Pflegequalität zu Gute.