20. Oktober 2023 in Wien

Thema

Der selbstbestimmte Patient ist das Idealbild in der modernen Medizin. Doch was bedeutet Autonomie, wenn eine Krankheit hereinbricht und das Leben aus den Fugen gerät? Oder wenn Verwirrtheit, Demenz oder Depression den freien Willen beeinträchtigen?

Gerade im Zustand einer schweren oder chronischen Erkrankung erfahren Patienten ihre Angewiesenheit und Verletzlichkeit. Gleichzeitig sollen sie einschneidende Entscheidungen treffen – und das möglichst aufgeklärt, selbständig und rational. Für die Betroffenen bedeutet dies mitunter eine Überforderung.

Nicht alle Patienten wollen gleich stark an Entscheidungen zu ihrer Gesundheit beteiligt werden. Während die Mehrheit gemeinsam mit ihrem Arzt die nächsten Schritte der Behandlung entscheiden möchte, fühlt sich jeder fünfte Patient damit überfordert. Umgekehrt gibt es fordernde Patienten, die – angeleitet durch Dr. Google – meinen nur selbst zu wissen, was für sie gut ist. Wie sollen Ärzte und Pflegende mit diesen unterschiedlichen Präferenzen betreffend Mitbestimmung umgehen?

Auch die Grenzziehung zwischen autonomiefähigen Personen und solchen, die diese Fähigkeit (temporär) nicht besitzen, stellt das Gesundheitspersonal vor große Herausforderungen. Zudem belasten häufig Rechtsunsicherheiten das Verhältnis zu Patienten und Angehörigen.

Als Menschen sind wir aufeinander angewiesen – von daher rührt das Prinzip der Fürsorge, das über Jahrhunderte als Kern des Ethos der Gesundheitsberufe galt. Wie lässt sich ein Ethos der Fürsorge gestalten, das die Autonomie des Patienten und Heimbewohners nicht ersetzt, sondern stützt und ermöglicht?

Welche Rolle spielen Vertrauen, Sorge und Unterstützung, damit sich Patienten in ihrer Würde und ihren Werten respektiert und zugleich gut aufgehoben wissen?

Folder

Hier können Sie den Folder und das Plakat (PDF) downloaden.

Programm

09.00 Begrüßung
09.15 Die Autonomie des Patienten im Angesicht seiner Verletzlichkeit
Giovanni Maio
09.45 Selbstbestimmung ermöglichen: Was macht gutes ärztliches Handeln aus?
Claudia Bausewein
10.15 Kaffeepause
10.45 Mehr Schutz oder mehr Freiheit? Patientensicherheit und Rechtsunsicherheit
Maria Kletečka-Pulker
11.15 Die Pflege im Spannungsfeld zwischen Achtung der Autonomie und fürsorglichem Handeln
Hanna Mayer
11.45 Podiumsdiskussion: Autonomie und Fürsorge: (k)ein Widerspruch?
Moderation: Christian Lagger
12.30 Mittagspause
13.30 An den Randzonen des Willens: Autonomie und Demenz
Martina Schmidhuber
14.00 Beihilfe zum Suizid – eine autonome Entscheidung?
Raimund Klesse
14.30 Kaffeepause
  Fallbeispiele aus der Praxis
15.00 Einbeziehen von Kindern und Jugendlichen in die Therapieentscheidung: Chancen und Grenzen
Reinhard J. Topf
15.20 „Ich weiß, was meine Mutter will“: Die Rolle der Angehörigen bei nicht-einwilligungsfähigen Patienten
Patrik Heindl
15.40 Aussprache
16.15 Ende

Vortragende und Moderation

  • Univ.-Prof. Dr. Claudia Bausewein
    Direktorin der Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin am LMU Klinikum München, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin
  • DGKP Dr. phil. Patrik Heindl
    Intensivstation der Klinischen Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien
  • Dr. Raimund Klesse
    Facharzt für Psychiatrie, Chur/Schweiz
  • Univ.-Prof. Dr. med. Giovanni Maio
    Direktor des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
  • Univ.-Prof. Mag. Dr. Hanna Mayer
    Department Allgemeine Gesundheitsstudien, Leitung Fachbereich Pflegewissenschaften, Karl Landsteiner Universität, Krems
  • Dr. Maria Kletečka-Pulker
    Geschäftsführerin des Instituts für Ethik und Recht in der Medizin, Universität Wien
  • Mag. Susanne Kummer
    Direktorin IMABE, Wien
  • MMag. Dr. Christian Lagger
    Geschäftsführer Krankenhaus der Elisabethinen GmbH, Graz
  • Univ.-Prof. Dr. Martina Schmidhuber
    Professorin für Health Care Ethics, Karl-Franzens-Universität Graz
  • Dr. Reinhard J. Topf
    Leiter der Psychosozialen Abteilung und Leitender Psychologe und Psychotherapeut, St. Anna-Kinderspital, Wien

Weitere Informationen

Tagungsort: Raiffeisenhaus Wien
1. Stock Raiffeisen Forum | Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1 | 1020 Wien

Fortbildungspunkte:
Berufsverband Österreichischer PsychologInnen: 6 Fortbildungseinheiten
Österreichische Ärztekammer: 6 sonstige DFP-Punkte
Österreichischer Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP): 6 Arbeitseinheiten
Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegeverband: 14 ÖGKV PFP®

Anmeldung

Teilnahmebetrag

    regulär: 110 Euro
    Imago-Hominis-AbonnentInnen: 90 Euro
    StudentInnen: 50 Euro

Zahlung: Einzahlung des Teilnahmebetrags (spesenfrei für den Empfänger) auf das Konto:

    IMABE • Institut für medizinische Anthropologie und Bioethik
    IBAN: AT67 1100 0095 5398 8800
    BIC: BKAUATWW

Vermerken Sie bitte bei der Überweisung den/die Namen der Teilnehmenden.

Ihre Anmeldung wird erst nach Zahlungseingang wirksam. Im Anschluss erhalten Sie eine Anmeldebestätigung.

Anmeldeschluss: 9. Oktober 2023  

>>> Hier geht es zur Anmeldung!

Stornobedingungen

Ihre Absage bis 25. September 2023: Rückerstattung des geleisteten Teilnahmebetrags abzüglich einer Bearbeitungsgebühr von 10,- Euro.

Ihre Absage ab 26. September 2023 oder Nicht-Teilnahme: Keine Rückerstattung des Teilnahmebetrags.

Absagen sind in schriftlicher Form bekannt zu geben (postbox@imabe.org).

Alle Rückerstattungen werden nach dem Symposium bearbeitet.

Programmänderungen vorbehalten.

Wir danken

Institut für Medizinische
Anthropologie und Bioethik
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