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Thema
Der selbstbestimmte Patient ist das Idealbild in der modernen Medizin. Doch was bedeutet Autonomie, wenn eine Krankheit hereinbricht und das Leben aus den Fugen gerät? Oder wenn Verwirrtheit, Demenz oder Depression den freien Willen beeinträchtigen?
Gerade im Zustand einer schweren oder chronischen Erkrankung erfahren Patienten ihre Angewiesenheit und Verletzlichkeit. Gleichzeitig sollen sie einschneidende Entscheidungen treffen – und das möglichst aufgeklärt, selbständig und rational. Für die Betroffenen bedeutet dies mitunter eine Überforderung.
Nicht alle Patienten wollen gleich stark an Entscheidungen zu ihrer Gesundheit beteiligt werden. Während die Mehrheit gemeinsam mit ihrem Arzt die nächsten Schritte der Behandlung entscheiden möchte, fühlt sich jeder fünfte Patient damit überfordert. Umgekehrt gibt es fordernde Patienten, die – angeleitet durch Dr. Google – meinen nur selbst zu wissen, was für sie gut ist. Wie sollen Ärzte und Pflegende mit diesen unterschiedlichen Präferenzen betreffend Mitbestimmung umgehen?
Auch die Grenzziehung zwischen autonomiefähigen Personen und solchen, die diese Fähigkeit (temporär) nicht besitzen, stellt das Gesundheitspersonal vor große Herausforderungen. Zudem belasten häufig Rechtsunsicherheiten das Verhältnis zu Patienten und Angehörigen.
Als Menschen sind wir aufeinander angewiesen – von daher rührt das Prinzip der Fürsorge, das über Jahrhunderte als Kern des Ethos der Gesundheitsberufe galt. Wie lässt sich ein Ethos der Fürsorge gestalten, das die Autonomie des Patienten und Heimbewohners nicht ersetzt, sondern stützt und ermöglicht?
Welche Rolle spielen Vertrauen, Sorge und Unterstützung, damit sich Patienten in ihrer Würde und ihren Werten respektiert und zugleich gut aufgehoben wissen?
Programm
| 09.00 | Begrüßung Univ.-Prof. Dr. Anita Rieder, Vizerektorin der Medizinischen Universität Wien Dr. Harald Schlögel, Präsident der Ärztekammer für Niederösterreich, 1. Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer Dr. Martin Hauer, Vorstandsdirektor dee Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien | 
| 09.15 | Die Autonomie des Patienten im Angesicht seiner Verletzlichkeit Giovanni Maio | 
| 09.45 | Selbstbestimmung ermöglichen: Was macht gutes ärztliches Handeln aus? Claudia Bausewein (Audio) | 
| 10.15 | Kaffeepause | 
| 10.45 | Mehr Schutz oder mehr Freiheit? Patientensicherheit und Rechtsunsicherheit Maria Kletečka-Pulker (Audio) | 
| 11.15 | Die Pflege im Spannungsfeld zwischen Achtung der Autonomie und fürsorglichem Handeln Hanna Mayer (Audio) | 
| 11.45 | Podiumsdiskussion: Autonomie und Fürsorge: (k)ein Widerspruch? Moderation: Christian Lagger | 
| 12.30 | Mittagspause | 
| 13.30 | An den Randzonen des Willens: Autonomie und Demenz Martina Schmidhuber (Audio) | 
| 14.00 | Beihilfe zum Suizid – eine autonome Entscheidung? Raimund Klesse (Audio) | 
| 14.30 | Kaffeepause | 
| Fallbeispiele aus der Praxis | |
| 15.00 | Einbeziehen von Kindern und Jugendlichen in die Therapieentscheidung: Chancen und Grenzen Reinhard J. Topf | 
| 15.20 | „Ich weiß, was meine Mutter will“: Die Rolle der Angehörigen bei nicht-einwilligungsfähigen Patienten Patrik Heindl (Audio) | 
| 15.40 | Aussprache | 
| 16.15 | Ende | 
Vortragende und Moderation
- Univ.-Prof. Dr. Claudia Bausewein
 Direktorin der Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin am LMU Klinikum München, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin
- DGKP Dr. phil. Patrik Heindl
 Intensivstation der Klinischen Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Wien
- Dr. Raimund Klesse
 Facharzt für Psychiatrie, Chur/Schweiz
- Univ.-Prof. Dr. med. Giovanni Maio, MA phil.
 Direktor des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
- Univ.-Prof. Mag. Dr. Hanna Mayer
 Department Allgemeine Gesundheitsstudien, Leitung Fachbereich Pflegewissenschaften, Karl Landsteiner Universität, Krems
- Dr. Maria Kletečka-Pulker
 Geschäftsführerin des Instituts für Ethik und Recht in der Medizin, Universität Wien
- Mag. Susanne Kummer
 Direktorin IMABE, Wien
- MMag. Dr. Christian Lagger
 Geschäftsführer Krankenhaus der Elisabethinen GmbH, Graz
- Univ.-Prof. Dr. Martina Schmidhuber
 Professorin für Health Care Ethics, Karl-Franzens-Universität Graz
- Dr. Reinhard J. Topf
 Leiter der Psychosozialen Abteilung und Leitender Psychologe und Psychotherapeut, St. Anna-Kinderspital, Wien
Weitere Informationen
Tagungsort: Raiffeisenhaus Wien
 1. Stock Raiffeisen Forum | Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1 | 1020 Wien
Fortbildungspunkte:
 Berufsverband Österreichischer PsychologInnen: 6 Fortbildungseinheiten
 Österreichische Ärztekammer: 6 sonstige DFP-Punkte
 Österreichischer Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP): 6 Arbeitseinheiten
 Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegeverband: 14 ÖGKV PFP®
 
                     
			 
			 
			 
			 
			 
			 
			 
			 
			 
			 
                     
                        