Drogenprävention: Sucht und Bindung

Imago Hominis (2017); 24(2): 135-142
Dominik Batthyány

Zusammenfassung

Kinder brauchen bestimmte Erfahrungen und Verhaltensweisen ihrer Bezugspersonen, um sich gesund entfalten und zu einer reifen Person entwickeln zu können. Die ersten Beziehungen eines Kindes formen nicht nur sein Urvertrauen und seine Beziehung zum eigenen Leben, sondern haben große suchtpräventive Bedeutung. Positive Bindungserfahrungen innerhalb der Familie sind entscheidend für das seelische Wohlbefinden und die Entwicklung von Lebenskompetenzen. Substanzmissbrauch kann dagegen als Versuch verstanden werden, im Sinne einer „Selbstmedikation“ unzureichende Bindungsstrategien zu ersetzen. Konsum von Suchtmitteln kann als eine Art Bewältigungsstrategie und Versuch gesehen werden, einen Ersatz für echte, tiefe Beziehung zu finden. 

Schlüsselwörter: Suchtprävention, Drogen, Bindung, Kinder, Jugendliche

Abstract

Children are in need of persons who are able to guide them for the development of a mature personality. Early relations are important for the formation of a basic trust and an individual pattern of life, but also as prevention of addiction. Positive relationships within the family are of importance for psychic comfort and formation of competencies in living. Drug abuse, on the other hand, is understood as a substitute for relationships by this form of self-medication, in order to cope with a lack of profound interpersonal relations.

Keywords: prevention of addiction, drugs, relations, children, adolescence

Anschrift des Autors:

Dr. Dominik Batthyány
Habsburgergasse 6-8
1010 Wien
dominik.batthyany(at)sfu.ac.at

Institut für Medizinische
Anthropologie und Bioethik
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