Die Pandemie als Herausforderung für den Rechtsstaat

Imago Hominis (2021); 28(3): 231-241
Katharina Pabel

Zusammenfassung

Der Rechtsstaat ist während der Pandemie zweifellos besonders herausgefordert. Sämtliche staatlichen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie – auch solche, die in erheblichem Ausmaß Freiheitsrechte einschränken –, sind in Österreich am Maßstab der Verfassung einschließlich der Grundrechte zu messen. Das Zwischenfazit zeigt: Ohne Zweifel sind im Hinblick auf rechtsstaatliche Gebote bei der rechtlichen Ausgestaltung von Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung Fehler geschehen und haben sich Probleme gezeigt. Gleichzeitig haben sich die Rechtsstaatsmechanismen des österreichischen Verfassungsrechts während der Krisensituation bewährt.

Schlüsselwörter: Covid-19, Pandemie, Grundrechte, Rechtsstaatlichkeit, Verfassungsrecht

Abstract

There is no doubt that the rule of law has been especially challenged during the pandemic. In Austria, all government measures to combat the pandemic – including those that have significantly restricted civil liberties – must be evaluated in reference to the constitution, including all fundamental rights. An interim conclusion indicates without a doubt that mistakes have been made, and that problems have arisen with regard to the rule of law and the design of the legal measures used to combat the pandemic. At the same time, we must recognize that existing rule of law mechanisms under Austrian constitutional law have proven their worth during the crisis.

Keywords: Covid-19, pandemic, fundamental rights, rule of law, constitutional law

Anschrift der Autorin:

Univ.-Prof. Dr. Katharina Pabel
Institut für Europarecht und Internationales Recht
Wirtschaftsuniversität Wien
Welthandelsplatz 1, A–1020 Wien
katharina.pabel(at)wu.ac.at

Institut für Medizinische
Anthropologie und Bioethik
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